Irrlicht

Deine Welt

Vom Lichte trunken, versunken, in tiefster Nacht, scheint dieses Bild 
von Sinnen wild; hat Herzenskraft, in meinem Traum, nur Glut entfacht. 
Künstler, du bist ein Priester. Trage mich in deine Welt. 
O' trage mich in deine Welt. 

Und Sternenflut im Himmelsgrund, ein Wolkenbruch im tiefen Rund, 
Gezeitenspiel, Verschleierung, gesegnet sei die Dämmerung. 
Künstler, du bist ein Priester. Trage mich in deine Welt. 

Und Sternenflut, ein Himmelsschrei, o' göttlich' Licht, lass' trunken sein, 
den Schattenquell, den Blütenhain, im flammend' Raum, im Purpurwein. 
Künstler, du bist ein Priester. Trage mich in deine Welt. 

Im Morgenrot, die Trunkenheit, herniederzieht, und Schatten flieht, 
am Leib gebebt, hast nie gelebt, im Düsterschweif der Endlichkeit. 
Künstler, du bist ein Priester. Trage mich in deine Welt. 

Wenn der Morgen

Das Leben, das fängt leise an und dreht sich immerfort, 
wie ein Wind, ganz geschwind; wie ein stilles, sanftes Wort 
Und irgendwann bricht Wehmut aus, und du haderst mit dem Sinn, 
dein Schicksal, das sich formt daraus, zu einem Neubeginn 

Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 

Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 

Und weiss ist diese Lilie, unverdorben, von filigranem Tau benetzt 
-weiss, frei von Schuld , ist dies nicht Gewissensfrage? 
-oder Antwort desselben Verwirrspiels, das in blassen Farben auf uns wartet 
-in Spiegelung verstaubt 
-und uns hat Zeit geraubt 

Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 

Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 

Ich weiss du bist mein Augenlicht, 
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst 
Ich weiss du bist mein Augenlicht, 
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst 
Ich weiss du bist mein Augenlicht, 
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst 
Ich weiss du bist mein Augenlicht, 
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst 

Wein ist Blut – tränke meine Hand in Wasser und siehe die rötliche Färbung 
Blutstropfen am Himmel 
Blutstropfen am Himmel 
Der Gott des Weins – Dionysos und seine Gefährten 
-unermesslicher Rausch 

Dionysos, Dionysos, -Dionysos 

Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 

Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 
Wenn der Morgen graut und das Licht auftaut, wird alles wunderschön 


Die Sehkraft gewinnt an Schärfe 
Sind wir geboren, dem Wandel etwas entgegenzuhalten? 
Und wahrlich von Bedeutung? 
Das alles wirkt wie ein Dämmerlicht, das da heraufzieht 
Bruchstücke eines verlorenen Traumes – versengende Helligkeit 
Und irgendwie geht es weiter, bis alles ausgemerzt ist 
Gedächtnis, Zeit – Erinnerung 

Ich weiss du bist mein Augenlicht, 
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst 

Ich weiss du bist mein Augenlicht, 
vor lauter Blindheit, die du mir versprichst 

Wein ist Wasser und Wasser ist Wein...